Auf Kaffee beim Bürgermeister

Wir sind der Einladung des Bürgermeisters auf Kaffee gefolgt. Doch statt Kaffee gab es eine Einladung für ein weiteres Treffen.

Der Einladung zufolge wollte Herr Stein über das Schild und dessen Zukunft sprechen und von uns hören, was man sonst für Bensberg tun könnte.

Also haben wir uns am vergangenen Donnerstag im Affenfelsen in Bensberg über unseren Schriftzug und ein paar andere Bensberg-bezogene Themen, die uns bedrücken, ausgetauscht. Herr Stein kam alleine und gut gelaunt, wir mit etwa 15 Leuten.

Nachdem unser Schriftzug von euch so positiv aufgenommen wurde, versuchen wir jetzt eine permanente Lösung zu finden. Der Bürgermeister ist da unterstützend, hat uns aber auch schon die vielen Hürden genannt, die uns da bevorstehen. Festgehalten wurde aber, dass eine mögliche Umsetzung eines Neubaus von uns geplant werden darf und die Stadt sich aus dem Projekt raushalten wird.

Vor dem Treffen erhielten wir von Bensbergern, die in den Siebzigern in der “Aktion Bensberg” aktiv waren, Hinweise zu einem Vertrag über die Zusammenschließung der beiden Städte. In diesem soll es wohl schwarz auf weiß heißen, dass beide Städte gleichwertig zusammengeschlossen werden sollten, mit zwei gleichwertigen Stadtzentren (Stichwort “Bipolare Stadt”). Dieser Vertrag wurde wohl damals unter Verschluss gehalten und auch wir konnten ihn nicht im Stadtarchiv finden. Wir baten Bürgermeister Frank Stein deshalb um Einsicht, doch auch er war überrascht und wusste scheinbar nicht von der Existenz oder den Umständen dieses Vertrags. Wir haben das Thema der Bensberger Innenstadt und anderer Projekte kurz angesprochen, doch das ist ein Thema, das wir in einem zukünftigen Treffen nochmal angehen wollen.

Als nächstes Thema sprachen wir die Problematik mit den Stadtteilen an. Die meisten Bensberger werden sich damit abgefunden haben in Bergisch Gladbach-Bensberg zu leben und, wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist, ist eine komplette Unabhängigkeit unserer Stadt unrealistisch. Doch wohl kaum einer wird, ohne eine stille Träne zu verdrücken, es über die Lippen bringen, er oder sie käme aus “Bergisch Gladbach-Bockenberg”. Das gleiche gilt wohl für Bensberger aus Lückerath oder Kaule und vielleicht sogar für einige Moitzfelder. Ob es nun administrativ günstig war die Stadt so zu unterteilen, kann von uns keiner beurteilen, aber eine Lösung, die für die Stadt keine Nachteile hat, schien für uns offensichtlich. Demnach würde man den Stadtteilen Lückerath, Kaule und Bockenberg ein Bensberg voranstellen und aus z.B. Kaule würde Bensberg-Kaule werden. Der Bürgermeister schien von diesem Vorschlag nicht abgeneigt, doch eine klare Aussage dazu bekamen wir nicht. Er argumentierte mit Ortsschildern, die man austauschen müsste und die teuer seien, doch laut unseren Zählungen wäre dies bloß an drei Stellen der Fall. (Zwei in Lückerath und eins in Kaule, aber gerne in den Kommentaren korrigieren wenn wir eins vergessen haben)

Das ganze Thema mit den Stadtteilen ist wohl auch eine Sache, bei der es vor einigen Jahren im Stadtrat komplett gekracht hat und zum Schluss ein wackeliger Kompromiss gefunden wurde, der allen Beteiligten halbwegs gefiel. Laut Bürgermeister Stein sei das aber zu heikel, um das alles nochmal neu anzugehen. Hier könnten wir aber Gleichgesinnte in Refrath gewinnen, denn auch dort gibt es viel Unzufriedenheit mit Stadtteilnamen und deren Grenzen.

Abschließend kann man sagen, dass das Treffen produktiv war und einige Grundsteine für tatsächliche Veränderungen gelegt wurden. Der Bürgermeister lud uns für die Zukunft erneut ein. Er wolle sich melden, sobald er mit seiner Verwaltung über die verschiedenen Dinge gesprochen habe.

Danke für das viele Feedback und die Unterstützung, lasst gerne einen Kommentar da, wenn ihr noch Anregungen, Fragen oder Information habt oder sonst etwas zum Thema loswerden wollt.